10.10 Zehnte Sitzung
Penmap mit GPS-Schnittstelle
Das Programm Penmap der Firma Trimble/HHK stellt moderne Datenerfassungssoftware für den mobilen Feldeinsatz dar (z.Zt. Vers. 10.x). Ähnlich wie andere Produkte der Mobilen Daten Erfassung (MDE) läßt sich Penmap direkt auf einem Feldcomputer (field pad, tablet, tough book o.ä) betreiben, um so die geowissenschaftliche Objekte (Ifeatures) samt Sachdateninformation mittels (D)GPS-Unterstützung sofort (CAD-konform) im Gelände aufzunehmen. Eine Integration von GIS-Daten bzw. der Export aufgenommener Daten in GIS-Standardformate (z.B. *.shp) bzw. die Integration von WMS-Diensten ist möglich. Wesentlicher Schwerpunkt von Penmap stellt jedoch die vermessungstechnisch konforme Aufnahme sowie Integration aller Daten in CAD-Systeme dar.
Das Programm liegt als Campus-Lizenz im FB 14 für Studierende vor (ZDM!) und wird unter WIN- OS bzw. -Mobile betrieben. Es unterstützt alle Hochleistungs-GPS Systeme am Markt (Abb. 10.1.). Zur Info-Seite HHK!
Abb. 10.1: Beispielhafte Erfassung des 'IFeatures' Kleingehölze (Typus B) mit dem Subtyp BB 11 (Gebüsch) in Penmap. Notwendige Vorausmaßnahme ist die Erstellung entsprechnder IFeature-Klassen oder der Import von GIS-Layern (Themen), welche Penmap-spezifisch aufgearbeitet werden müssen (z.B. Attributschlüssel, Codierung etc.).
Bestehende GIS-Layer (i.d.R. shapes) können über den Arbeistplatz Manager von Penmap importiert werden. Leider gehen bei diesen Import viele der ursprünglichen Sachdatenstrukturen verloren, sodass entsprechende Attribut-Tabellen neu editiert bzw. geordnet werden müssen. Aufgrund der starken CAD-Anlehnung des Programmes lassen sich typische vermessungstechnisch relevante Datenstandards (aber auch binäre Datenreichen in Form von CSV-Listen/Tabellen) problemlos einbinden (Abb. 10.2). Dennoch ist die Darstellung und Bearbeitung von GIS-Geodaten möglich.
Abb. 10.2: Arbeitsplatz-Manager von Penmap mit den Import Standards, wie z.B. dem *.shp (GIS) Format.
Die Benutzerobefläche für den Editiervorgang der Geo-Objekte lässt sich in Penmap sehr einfach über die Grundeinstellungen im Programm ändern. Weiterhin können Zusatzdaten über die Einbindung von z.B. WMS-Diensten oder (Cloud-) Datenbanken erfolgen (Abb. 10.3 und 10.4).
Abb. 10.3: Individuelle Anpassung der Editier-Oberfläche in den Grundeinstellungen von Penmap.
Abb. 10.4: Einbindung von zusätzlichen Geodaten (hier z.B. OSM Hintergrundkarte) - aber auch WMS- oder Cloud-Datendienste im Internet sind möglich. Entsprechende URL's bzw. Adressen müssen zuvor in XML-'Dienstlisten' per Hand eingetragen werden.
Besondere Stärke von Penmap
Penmap erlaubt die Einbindung fast aller gängigen GPS-Verortungssystem der Vemessung (Totalstationen sowie ihrer Dienste, vgl. auch Abb. 10.5). Zusätzlich verfügt das Programm über weitreichende Geometriefunktionen, welche die Erfassung, Anbindung und Komplettierung einer editierbarer Geometrie starkt vereinfacht und somit sehr benutzerfreundlich umsetzt. Aber auch Skizzen und Bildaten zur Dokumentation werden problemlos bei der Erfassung miteingebunden (visual mapper) und sind später direkt in der Datenbank abrufbar (Abb. 10.6).
Abb. 10.5: (D)GPS-Schnittstelle von Penmap zu allen marktführenden Vermessungs(total)stationen und -Diensten
Abb. 10.6: Integration von Bilddaten in Penmap über die graphische Schnittstelle Visual Mapper (HHK, 2016)
Aufgabe
Machen Sie sich mit der Benutzerobfläche von Penmap vertraut. Versuchen Sie sich an dem Import eines bereits existierenden Shapefiles aus ArcView. Wie sehen die Sachdatentabellen ohne Nachbereitung aus? Wie lassen sich die Geodaten im nächste Schritt weiter editieren bzw. erfassen?