Junge Alluvialflächen

Von besonderer Bedeutung für die Altersabschätzung der jüngsten vulkanischen Aktivität, ihrer Produkte und die relative stratigraphische Abfolge innerhalb der lithologischen Objektklassen ist die Beziehung zur rezent entwickelten Morphologie. Vulkanische Ereignisse, die nach der letzten Vereisung der Anden stattfanden (nach [2] liegt diese etwa 11.000 a zurück), sollten somit auch den glazial-morphologischen Formenschatz überprägt haben. So deuten eine frische Morphologie der Vulkanstruktur, fehlende Anzeichen von Karr- oder Moränenbildung auf eine junge, syn- bis postglaziale Aktivität hin. Im Bereich der Mittel- und Südanden treten diese morphologischen Zeugen der letzten Kaltzeit jedoch wesentlich schwächer in Erscheinung als im nordandinen Raum [2]. Eine Abschätzung des relativen Altersbezugs in Hinblick auf die prä-, syn- oder postglaziale Genese der Ignimbritdecken erscheint somit spekulativ.

Im Untersuchungsraum finden sich Gletscherkarren und Reste persistierender Schnee- bzw. Eisdecken überwiegend in der W' gelegenen Sierra Del Veladero in Höhen um 6.100 m üNN, welche aus älteren, vmtl. andesitischen Vulkaniten aufgebaut ist. Der gesamte tieferliegende jüngere Ignimbritbereich (Abb. 8) zeigt keine glazialen Erosionsformen die von einer andauernden Vergletscherung zeugen. Die Alluvialfächer und das Drainagesystem sind relativ "frisch" angelegt, so daß von sehr jungen und rezent wirkenden nivalen Erosionsprozessen ausgegangen werden muß (Denudation, typische "braided river systems"). Eine postglaziale Genese der Ignimbrite ist somit nicht auszuschließen (12. - 10.000 a), obwohl weiter N' gelegene Ignimbritzentren deutlich älter sind (Mio-Pliozän, nach [3]). Für den Fall einer syn- bis postglazialen Ignimbritförderung kann unter Berücksichtigung der ursprünglichen Mächtigkeiten der Deckenablagerungen von mehr als 300 m (Mesetas) auf eine spekulative durchschnittliche Abtragungsrate zwischen 0,03 und 0,003 m/a geschlossen werden. Diese Abtragungsrate korreliert ausgesprochen gut mit der Hebungsraten der S' Puna seit dem Känozoikum [8].


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