Albedo-Eigenschaften der Oberflächen

Viele der unterschiedlichen lithologischen Oberflächen (hier: Objektklassen) weisen typische Albedo-Charakteristika in den Kanälen des Landsat-TM Scanners auf. Im Bereich des sichbaren Spektrums (400 bis 700 nm, VIS) dominieren die flächenhaft auftretenden Schneefelder die Grauwertverteilung durch maximale Reflexionseigenschaften (weiß). Lokal auftretende Wasserflächen (viele kleinere Schmelzwasserseen bzw. der zentrale Kratersee Laguna Caldera Del Inca Pillo) weisen eine nur geringe Albedo auf (schwarzgrau). Die vulkanischen Förderprodukte zeigen im VIS je nach Typ und Ausbildung schwache (Andesite?), moderate oder starke Reflexionseigenschaften (Ignimbritdecken, Intrusivdome, Alterationenshorizonte oder Alluvionen).

In einer linear gestreckten Echtfarbenkomposite (TM-123 = rgb; vgl. Abb. 3) resultieren so folgende Farbtöne für die wichtigsten Oberflächentypen: Schnee = weiß; Wasserflächen = schwarz bis türkis; Alluvionen = hellrosa bis hellblau; andesitische Vulkanite = dunkelbraun bis schwarz; ignimbritische Vulkanite = hell- bis dunkelviolett; saure Intrusivdome und Alterationen = weiß bis hellrosa.

Im Infrarot-Bereich (IR) verändern sich besonders die Albedocharakteristika H2O-dominierter Objektklassen, da hier eine weitgehende Absorption der elektromagnetischen Strahlung erfolgt. Freie Wasserflächen sind in allen IR-Kanälen schwarz, Schneefelder erscheinen in TM-4 (nahes IR; 760 bis 900 nm) noch weiß, in den Kanälen TM-5 und -7 jedoch dunkelgrau bis schwarz. Bei schwacher Resteisbildung, geringer Suspensionsfracht oder organischen Inhaltsstoffen tritt lokal eine schwache Anhebung des Reflexionsvermögens der Wasserflächen auf.

Unter den Vulkaniten zeigen besonders die Ignimbrite und die aus ihnen entstandenen Alluvialfächer eine hohe Albedo in TM-5 (1.555 bis 1.750 nm), die vmtl. auf den Gehalt sekundärer Schichtsilikate (Verwitterung) zurückzuführen ist. Dies gilt insbesondere für die hydrothermal alterierten Bereiche des zentralen Extrusivdomes innerhalb der Caldera.

In der linear gestreckten IR-Falschfarbkomposite TM-457 (rgb) der Subszene (Abb. 4) erscheinen die wichtigsten Oberflächen deshalb in folgenden Farbtönen: Schnee = rot; Wasserflächen = schwarz; Alluvionen = mittelgrau; andesitische Vulkanite = dunkelgrau bis schwarz; ignimbritische Vulkanite = türkis bis oliv; saure Extrusivdome bzw. Alterationen = weißgelb bis hellgrün.

Die Albedoeigenschaften der unterschiedlichen Objektklassen in Kanal 6 (thermales IR, TM-6) zeigen keine übergeordneten Wärmeanomalien. Endogen gesteuerte 'Hot-Spots' größerer Dimensionen sind im Kraterbereich deshalb auszuschließen. Dennoch kommt der Betrachtung von Wasserflächen im Thermalbereich eine bedeutende Rolle für die Abschätzung der vmtl. noch vorliegenden schwachen vulkanischen Restaktivität des Vulkans zu.


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