ArcGIS Pro - Beispiel 1:
Am Beispiel von Testdaten eines digitalen Landschaftsplanes im nördlichen Münsterland (LP Lienen) soll zunächst eine File Geodatabase im ArcCatalog für ArcGIS Pro angelegt werden. Dabei sollen Geodatensätze aus einem älteren Desktop-GIS (z.B. ArcView /ArcInfo) in Form von Shapes sowie vier teilreferenzierte topographische Grundkarten als Raster-Dateien (GeoTiffs) importiert werden.

Arbeitsanleitung:
Stellen Sie sicher, dass sich das vollständige Verzeichnis ArcGIS aus dem Kurs-Verzeichnis GIS_Geol_Block_SS (exchange-Platte!) als Kopie auf Ihrem lokalen oder USB-Datenträger befindet (Achtung: Arbeiten Sie nicht auf der ZIV-Netzwerkplatte!).

Im Folgenden wird (X:\) als Bezeichnung für Ihren (!) USB-Datenträger benutzt; je nach Konfiguration des PC's kann dieser Laufwerk-Buchstabe aber auch ein anderer sein (z.B. U:\  usw.)!

Starten Sie ArGIS Pro, wählen Sie im im Programm-Manager New >>Catalog (öffnen) >> wählen Sie den Speicherort (X:\) >> vergeben Sie den Projektnamen LP_Lienen: Dort wird nun ein (momentan noch leeres) Projekt-Verzeichis angelegt, in dem zukünftig Ihre Projektdaten importiert und gespeichert werden. Eine passende Datenbank (Symbol Tonne / *.gdb) gleichen Names wird auch automatisch angelegt! Nun startet ArGIS Pro die Catalog-Ansicht bzgl. des neuen Datenverzeichnis bzw. Arbeitsverzeichnis; der Inhalt des Verzeichnisses kann mit einfachem linken Mausklicks (LM) angesehen werden.



In dieser Ansicht sind sowohl im linken Content-view als auch im rechten Catalog-View die Datenbank (Database: Symbol Tonne!) als auch die Ordnerstruktur (Folder) zu sehen. Man bezeichnet die Datenbank des Projektes auch als File Geodatabase (FGDB) - Sie könnten die FGDB auch mit rechter Maustaste (RM) ggf. auch umbenennen, falls nötig. In der Mitte des Programmfensters befindet sich der Metatdaten-viewer.

Hinweise:
Derartige Data-Connections innerhalb von ArcGIS Pro sind für das rasche Aufsuchen von Geodaten und Arbeitsergebnissen sehr hilfreich. Mit RM im Catalog-view kann mittels Add Folder connection/add Database ggf. auch später weitere Verbindungen zu dem Arbeitsverzeichnissen hergestellt werden. Falls erwünscht, können solche connections
auch wieder gelöscht werden (s.u.).

Zur Erinnerung:
Geodatabases
(Geodatenbanksysteme) organize geographic data into a hierarchy of data objects. These data objects are stored in feature classes, object classes, and feature datasets.
An object class is a table in the geodatabase that stores nonspatial data (d.h. object class gilt nur für Sachdaten).
A feature class is a collection of features (also Geoobjekten) with the same type of geometry and the same attributes.
A feature dataset is a collection of feature classes that share the same spatial reference.
Feature classes that store topological features must be contained within a feature dataset to ensure a common spatial reference (weil man sonst keine topologischen Beziehungen zwischen features unterschiedlicher feature classes definieren könnte - z.B. point-in-polygon)

Erstellen eines neuen Feature Data Sets (FDS) in der FGDB LP_Lienen durch Importieren von vorhandenen älteren ArcView-Daten: RM auf FGDB LP_Lienen >> New >> FDS >> rechts im Bereich 'Feature Dataset Name'  Plandaten wählen.

When creating a new feature dataset, you must specify its spatial reference. The spatial reference for a feature class describes its coordinate system (for example, geographic, UTM), its spatial domain, and its precision.
Once the spatial reference for a feature dataset has been set, only the coordinate system can be modified - the spatial domain is fixed.
All feature classes in a feature dataset share the same spatial reference. The spatial reference is an important part of geodatabase design because its defines the spatial extent to which the data can grow.

Note: It is not (!!) possible to use two different spatial reference systems in the same project!

Im Eingabefeld choose coordinate system müssen wir das Gauss-Krüger-System im 3. Meridianstreifen (9° östl. Länge) als Koordinatensystem für das gesamte Planungsgebiet auswählen: >> Select/Globus >> Projected Coordinate System >> National Grids (nicht: Gauss-Kruger: Dort sind nur osteuropäische GK-Systeme definiert) >> DHDN 3 Degree Gauss Zone 3 sowie 'add to favorites' (gelbes Stern/Pinboard-Symbol rechts oben!)  - nun auf run (rechts unten) drücken und nach erfolgreicher Berechnung das Prozessfenster schliessen (jetzt ist wieder der Catalog-view aktiv und beinhaltet den noch leeren, neuen FDS-Folder.

Die voreingestellten Werte für die Z-Werte (ggf. vorhandene Höhenwerte) bleiben hier unverändert.



Das FeatureDataSet Plandaten ist damit in der FileGeodataBase hinsichtlich seines räumlichen Bezugssystems definiert, wie die Liste der Details unter dem Spatial Reference mittels RM auf FDS Plandaten >> Properties zeigt. 



Nun importieren wir alle shapefiles aus den vorhandenen alten ArcView Project (individuelles navigieren zum ArcGIS-Verzeichnis mit den Shapes!):

Bei markiertem FDS Plandaten: RM >> Import >> Feature Classes(s) >> im folgenden Fenster den Quellordner (Symbol!) mit den Daten suchen, dort alle fünf shapes auswählen - nach Auswahl mit ok/run bestätigen


Sollten ggf. doch Probleme auftreten, den Import erneut als einzelne Dateien (Feature Class) hintereinander wiederholen!.

Unter dem Contents-Tab im rechten Catalog-Fenster bzw. im Content des  FDS Plandaten sind die importierten FC als Geoobjekt-Klassen (d.h. feature classes) symbolisiert. Unter dem Preview-Tab kann man weitere Visualisierungen vornehmen. Metadaten unter Description sind hier nur in beschränktem Umfang vorhanden (soweit, wie automatisch beim Importieren von ArcGIS erzeugt). Sie entsprechen dem internationalen Geodaten-Standard, ergänzt durch einige ESRI-spezifische Metadaten-Spezifikationen.

(Hinweis: Das XML-Format eines jeden shapes kann im eigentlichen Dateiordner der FDS eingesehen werden und ist z.B. für den standardisierten Austausch von Geodaten wichtig.)


 

Wenn Sie später eine andere Feature Class-Bezeichnung vergeben möchten, können Sie dies z.B.im Catalog-Tree über die RM >> Rename-Funktion leicht tun.

Unter dem Preview-Tabs Metadaten, Geography und Tables kann man u.a. die Vorabinformation bzgl. der Eigenschaften der Features (Geo-Obekte) erkunden. Thumbnails (d.h. verkleinerte Visualisierungen der jeweiligen Geodaten) werden von ArcCatalog mit der Importfunktion von Feature Class automatisch erzeugt. In der Ansicht Geography können Funktionen wie Zoom, Pan und in der Table Ansicht Attributlisten der FC untersucht werden.

(Hinweis: Beim Importieren einiger Feature Classes werden zum Teil geometrische Attribute doppelt erzeugt (vgl. shape_leng bei der FC Hecken) - wir werden später (!!) diese doppelten Attribute im Editier-Modus der jeweilige FC entfernen (RM auf Hecken im Editier-Modus des Content Views >> Properties >> Attribute /table/Tab Fields >> Markieren des zu löschenden Attributes Shape_leng mit LM auf den randlichen Reiter >> Entf-Taste drücken.)

Im Table-Preview können bei gleichzeitig gewähltem Hauptmenü-Tab Analysis/Summary statistics (vgl. Abb. unten!) auch einfache Analysen schnell durchgeführt werden, z.B. für das Landnutzungs-Layer das Attribut Nutzungsfächen (Shape_Area) bzw. die Anzahl (Counts) der Nutzungsarten (NUTZUNG) auswählen >> Run! Es folgen die gewünschten statistische Kennwerte in einer neuen Tabelle der Attributwerte, zugeordnet zur FGDB. Danach das Submenü Parameters wieder schliessen!


Abschliessend sollen noch vier Deutsche Grundkarten im Maßstab 1:5.000 (Rasterformat geotif = geo-tagged image file) unserem Projekt hinzugefügt werden. Uns stehen vier solcher DGK5 zur Verfügung, welche das gesamte Plangebiet abdecken; sie besitzen eine Auflösung von 300 Dots per inch (dpi) .

(Wichtiger Hinweis: Bevor Sie weiterarbeiten, überzeugen Sie sich, dass im Rohdaten-Verzeichnis X:\....\LP_Lienen\Raster_TK ausser den vier *.tif-Dateien auch die zugehörigen *.tfw-Dateien enthalten sind; diese tfw-files enthalten notwendige Parameter für die Georeferenzierung der DGK5-Daten. Sollten diese tfw-files nicht vorhanden sein, dann kopieren Sie diese mittels des Windows-Explorers von der exch-Platte des StudLab-Servers in Ihr Rohdaten-Verzeichnis erneut!)

Um die vier Grundkarten in das Projekt einzubinden muss lediglich der Ordner Raster_TK im geöffneten Catalog (rechts im Bild!) als sogenannte Folder Connection hinzugefügt werden: RM auf Folders/Add Folder Connection (navigieren zum Raster_TK Folder!). Nach Abschluss der Verbindung werden die vier topographischen Karten als Rasterkartensätze (Raster Dataset) symbolisiert im Catalog angezeigt und können über RM/Properties z.B. auf ihr (bisher noch nicht vorhandenes!) Raumbezugssystem untersucht werden - ähnliches gilt für die Tabs Metadata, Geography und Table.


Um ein später ein stufenloses Zoomen in den Rasterkarten zu gewährleisten, müssen wir abschliessend für jeden Rasterdatensatz noch sogenannte Pyramidenlayer berechnen: RM auf den Layer/build pyramids und ohne Veränderungen mit run bestätigen!

The amount of detail you see when drawing a raster depends on its cell size. If each cell covers a very small area so that details are maintained, then more cells are required to cover the same region; more detailed rasters will occupy more space on disk and take longer to draw. To speed up display of large rasters, you can create pyramids in which the original data has several levels of resolution. With pyramids, a lower resolution copy of the data displays quickly when drawing the entire dataset. As you zoom in, levels with finer resolutions are drawn; performance is maintained because you're drawing successively smaller areas. Without pyramids, the entire raster dataset must be queried to determine the subset of cells that need to be displayed. By default, when you preview a raster in ArcCatalog or add a raster to a map that is larger than 1,024 by 1,024 cells and doesn't have pyramids, you will be asked whether or not you want to create them.

Um die Rasterdaten nun in die FGDB zu importieren, müssen ggf. (normalerweise aber bereits aktiviert...) alle Extensions (Erweiterungen/Extensions) von ArcGIS Pro aktiviert werden:  Im Hauptmenue unter Project >> Licensing >>  alle Verfügbaren Extensions aktivieren! Im Folgenden dann  in der Geoprocessing >> Toolboxes >> Conversion Tools >> To Geodatabase >> Raster to Geodatabase (dt.: Raster in Geodatabase) alle Grundkarten in die FGDB importieren: Die vier DGK5-Karten erscheinen nun im Catalog innerhalb der File Geodatabase (ggf. mit RM 'refresh' Ansicht aktualisieren!!) LP_Lienen.mdb. RM auf eine beliebige dieser Raster-Dateien zeigt mit Properties unter dem General Tab, dass sie aus jeweils 4.500 Zeilen und Spalten bestehen und die Extent- und die Spatial Reference Properties deuten mit den jeweiligen Index-Werten für Left, Top etc. an, dass der Raumausschnitt im GK-System der Rasterdatei bereits passend definiert ist (geo-Tiffs!).